Nachhaltigkeit wird zur Wettbewerbsfrage in der Ernährungsindustrie

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Foto von Patrick Schneider auf Unsplash

„Den Berg bezwingen“ – Unter diesem Titel wurde im Rahmen der Grünen Woche die Nachhaltigkeitsstudie der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie in Zusammenarbeit mit RSM Ebner Stolz vorgestellt.  
 
Die Studie zeigt insbesondere Herausforderungen auf der Route zum großen Ziel „Nachhaltigkeit“ aus Sicht der 145 befragten führenden Vertreter:innen der Ernährungswirtschaft auf. Vertiefende Experteninterviews bekräftigen die Ergebnisse.

Zusammengefasst wird die Studie in den fünf wesentlichen Erkenntnissen:
Regulatorischer Druck, Transformationstreiber, Licence to operate, Margendruck und Wettbewerbsthema.

Für mich sind die drei zentralen Erkenntnisse der Studie die Folgenden:

  1. „Nachhaltigkeit ist das neue Normal“. Die Bedeutung von Nachhaltigkeit wächst weiter und wird zunehmend zu einem vom Kunden erwarteten Wettbewerbsfaktor. Aber auch Politik, NGOs, Medien und Unternehmen setzen Nachhaltigkeit in der Ernährungsindustrie voraus. Langfristig ist Nachhaltigkeit ein elementarer Faktor für die „Licence to operate“, also die unausgesprochene Genehmigung der Gesellschaft zur Geschäftsausübung. Nachhaltigkeit wird Teil des Business Cases.
  2. Wer bezahlt für nachhaltigere Lösungen? Mit dieser großen Herausforderung sehen sich viele Unternehmen konfrontiert. Während der Druck für bessere Lösungen im Sinne von Ökologie und Sozialem steigt, sind weder Konsument:innen noch Handel bereit, mehr dafür zu bezahlen. Die Mehrkosten bleiben also weitgehend bei den Unternehmen selbst hängen. Hier sollten dringend in Spitzenrunden aus Politik, Handel und Ernährungsindustrie Lösungen gefunden werden.
  3. Der Dschungel an Vorgaben, Richtlinien und Standards. Es fehlen einheitliche Forderungen, Definitionen und Standards. Hinzu kommen bürokratische Hürden und Regularien. Daraus resultiert nicht nur Verwirrung und Unübersichtlichkeit, sondern auch wirtschaftliche Belastungen für Unternehmen und Überforderung der Konsument:innen.

Hier geht’s zur Studie

Nina Ehegötz
Nina Ehegötz
Food Campus Berlin

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